
Geschichten aus dem Hafenmuseum
Im neuen Schiffspodcast nehmen wir euch mit ins Hafenmuseum in Basel. Museumsdirektor Rolf Schlebach führt durch die Ausstellung und erzählt dabei spannende Geschichten. Vom historischen Hafenmodell über die faszinierende Technik im Schiffssimulator bis hin zu persönlichen Erinnerungen– Schlebach gibt einen einzigartigen Einblick in die Welt der Schifffahrt und die Herausforderungen, die das Museum heute meistern muss.
Das grosse Hafenmodell ist ein Prunkstück des Hafenmuseums. Das Modell wurde ursprünglich für die Landesausstellung 1939 gebaut. Später wurde es überarbeitet und zeigt heute den Zustand des Hafens im Jahr 1954. Rolf Schlebach nutzt das Modell, um die Geschichte des Rheinhafens zu erzählen – zum Beispiel, wie das Hafenbecken 2 während des Zweiten Weltkriegs mühsam per Hand mit Pickel und Schubkarre ausgehoben wurde. Er weist auch auf ein besonderes Silo hin, das im Modell zu sehen ist.
Ein weiteres Highlight des Museums ist der Schiffsimulator. Unter Anleitung eines Instruktors können Hobbykapitäne damit zum Beispiel durch die Schleuse in Antwerpen fahren. «Die Leute sind oft erstaunt, wie träge ein Schiff reagiert», sagt Schlebach. Der Simulator funktioniert in Echtzeit, deshalb dauert die Schleuseneinfahrt etwa eine Viertelstunde. Schlebach will dem Publikum zeigen, welche Hilfsmittel ein Schiffsführer heute hat und wie spannend die Arbeit auf dem Schiff ist.
Einer von Rolf Schlebachs Lieblingsorten im Hafenmuseum ist beim Modell des Gütermotorschiffs Nostrano. «Es ist ein sehr spezielles Schiff», sagt Schlebach, der einen Teil seiner Jugend darauf verbracht hat. Es war das erste Schiff der Schweizer Reederei, das vom Schub- zum Schleppschiff umgebaut wurde. Danach kamen die beiden anderen «Italiener» Bodio und Sonvico an die Reihe. Im Schiffspodcast erzählt Rolf Schlebach von der schönsten Fahrt, die er auf der «Nostrano» erlebt hat.
Heute fährt Rolf Schlebach mit seinem eigenen Schiff: Dem Schleppboot Jupiter aus dem Jahr 1912. Ursprünglich wurde das Boot mit einer Dampfmaschine betrieben. In seiner Freizeit befährt er damit Gewässer in ganz Europa und bietet Skipper-Trainings an. Er betont, dass es viel nautisches Wissen erfordert, um so ein Schiff zu unterhalten. «Und viel Elan», sagt er, «Rechnen darf man dabei nicht, es ist sehr aufwändig.»
Als privates Museum kann das Hafenmuseum nicht mit Beiträgen der öffentlichen Hand rechnen. Neben den Einnahmen aus dem Ticketverkauf und dem Erlös von Sonderführungen ist es deshalb auf Spenden und ehrenamtliche Mitarbeiter angewiesen. Schlebach erzählt, wie er unter diesen Umständen den zwei Millionen Franken teuren Umbau des Museums im Jahr 2020 meistern konnte.
Links
Hafenmuseum:
https://hafenmuseum.ch/Neues Museum über Schweizer Schifffahrt
https://schiffspodcast.ch/episodes/neues-museum-uber-schweizer-schifffahrtBesuch im Tower der Basler Rheinhäfen
https://schiffspodcast.ch/episodes/besuch-im-tower-der-basler-rheinhafenInhaltsverzeichnis
1:25 Geschichte des Hafenmuseums
5:55 Das Hafenmodell
6:50 Geschichte des Rheinhafens
8:20 Ein spezielles Silo
15:35 Schifferkinderheim
19:55 Rolf Schlebach beruflich
21:00 MS Jupiter
27:05 MS Nostrano
31:20 Der Schiffsimulator
38:25 Organisation des Hafenmuseums
44:40 AusflugstippsNächste Folge nicht verpassen: Digitale Flaschenpost abonnieren
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