Einblicke in die Entstehungsgeschichte von bekannten deutschen Podcasts

Einblicke in die Entstehungsgeschichte von bekannten deutschen Podcasts

Der technologische Fortschritt und die Verbreitung des Smartphones haben unser aller Alltag drastisch verändert. Um sich unterwegs die nötige Unterhaltung zu verschaffen, braucht es schon längst keine sperrigen Walkmans mehr. Das Smartphone bringt schließlich gleich viele verschiedene Unterhaltungsmöglichkeiten mit sich. Sei es das Anhören von Lieblingsmusik oder der Spaß durch sichere Online Casinos. Seit einigen Jahren zeichnet sich aber ein Trend ganz besonders ab. Immer mehr greifen die Menschen auf Podcasts zurück, um sich beispielsweise das Erledigen von Aufgaben im Haushalt angenehmer zu gestalten. Mittlerweile gehört es für viele zum Standard, sich jede Woche die neuesten Folgen ihrer Lieblingspodcasts anzuhören.

Ganz egal, welches Thema die Menschen begeistert. Zu fast jedem Thema wird man fündig. Die Beliebtheit zeigt sich auch in den Nutzerzahlen eindeutig, die sich von 2014 bis 2015 fast verdoppelt haben. Doch was sind die Entstehungsgeschichten hinter den deutschen Podcasts? Wie kamen die Macher dazu? Wir haben es für Sie recherchiert.

Fest und Flauschig

Der Podcast von TV-Moderator Jan Böhmermann und Musiker und Entertainer Olli Schulz ist nicht die erste Sendung, die die beiden gemeinsam moderiert haben. Von 2023 bis 2016 moderierten sie nämlich schon zusammen die Radiosendung „Sanft & Sorgfältig“, die auf dem Sender Radio Eins lief. Dass das Gespann das Gleiche blieb und auch die Atmosphäre im seit 2016 laufenden Podcast „Fest und Flauschig“ erhalten würde, deutete schon die Ähnlichkeit des Namens an. Im Prinzip wurde die alte Sendung weitgehend beibehalten. Allerdings fand ein Wechsel des ausstrahlenden Mediums statt. Fortan waren Böhmermann und Schulz nicht mehr auf Radio Eins, sondern exklusiv auf Spotify zu hören und On Demand abzurufen, wo sie zwischen ernsten Gesprächen und kindischem Humor pendeln.

Gemischtes Hack

Erstmals ging der Podcast mit dem Namen „Gemischtes Hack“ im Jahr 2017 auf Sendung. Damals wurde die Pilotfolge noch auf SoundCloud veröffentlicht. Die beiden Stimmen hinter dem Podcast sind zum einen Comedian Felix Lobrecht und TV-Moderator Tommi Schmitt. Was diesen Podcast unter anderem so interessant macht, ist natürlich sein enormer Erfolg. 2020 und 2021 war dies der einzige nicht-englischsprachige Podcast, der es in die weltweite Top 10 auf Spotify geschafft hat.

Heute zählen beide Moderatoren als sehr prominent. Während der Anfänge von „Gemischtes Hack“ sah das aber noch ganz anders aus. Felix Lobrecht stand noch am Anfang seiner Comedy-Karriere und Tommi Schmitt, der damals als Autor für verschiedene TV-Formate gearbeitet hat, dürfte wohl ebenfalls den wenigsten ein Begriff gewesen sein. Heute sieht das völlig anders aus. Mit dem Erfolg des Podcasts wuchsen auch die beiden in ihre Prominenz hinein, was sich selbstreferenziell auch immer wieder im Podcast behandelt wird.

Kurt Krömer – Feelings

Fernsehsendung mit dem Namen „Chez Krömer“ endete 2022 mit einem großen Knall und für viele Zuschauer sehr abrupt und überraschend. Moderator Kurt Krömer, der mit bürgerlichem Namen Alexander Bojcan heißt, geriet bei seinem Gespräch mit Comedian Faisal Kawusi so richtig in Rage und wurde ehrlicher als vielleicht beabsichtigt, als er vor laufender Kamera zu verstehen gab, sich bei seiner Arbeit für den RBB nicht mehr wohlzufühlen. Die Sendung endete.

Wenig später tauchte Krömer dann aber in die Welt der Podcasts ein, wo er eben jene Probleme, die sich bei ihm über die Jahre immer wieder einstellten, thematisiert. 2022 ging die erste Folge von „Kurt Krömer – Feelings“ online. Der Titel ist auch eine Andeutung an die Depressionserkrankung, mit der Krömer jahrelang zu kämpfen hatte und über die er im selben Jahr ein Buch veröffentlichte. In seinem Podcast erscheinen wöchentlich verschiedene Gäste, mit denen rund um das Thema Wohlbefinden gesprochen wird.

Lanz und Precht

Wenn einer der erfolgreichsten, aber auch umstrittensten Moderatoren des Landes mit einem der erfolgreichsten, aber auch umstrittensten Philosophen des Landes zusammentreffen, dann scheint eine logische Konsequenz - ein gemeinsamer Podcast. So auch im Falle von ZDF-Moderator Markus Lanz und Philosoph, Autor und Moderator Richard David Precht. In „Lanz und Precht“ werden jeden Freitag die aktuellen Themen besprochen, die die Welt gerade so beschäftigen. Die erste Folge erschien 2021. Zu den Pionieren der Podcast-Welt gehören die beiden definitiv nicht. Dafür stiegen sie zu spät in das Geschäft ein. Dennoch bot der Podcast von Anfang an eine besondere Atmosphäre, hervorgerufen durch die professionelle Produktion. Viele andere Podcasts schreiben sich ja gerade ihre Unprofessionalität auf die Fahne. Das ist hier anders, sodass es sich fast schon wie eine angehörte Fernseh-Talkshow anfühlt.

Das Coronavirus-Update

Nicht alle Podcasts entspringen einer spontanen Schnapsidee und zeichnen zwei Leute bei einem mehr oder weniger willkürlichen Gespräch auf. Podcasts können auch sehr sinnvolle Medien sein, um wichtige aktuelle Informationen einer breiten Masse zugänglich zu machen. Dies war auch während der Coronavirus-Pandemie der Fall, als viele Menschen nicht wussten, wie sie zu agieren und was sie zu beachten haben. Der Podcast „Das Coronavirus-Update“ vermittelte nützliche Informationen in Gesprächen mit den beiden Experten Christian Drosten und Sandra Ciesek, die jeweils zu den führenden Virologen in Deutschland galten. Der Podcast entstand aus einer Not heraus und trug dazu bei, die Gemüter vieler Bürger zu beruhigen und wichtige virologische Informationen auch Laien verständlich zugänglich zu machen.

Fazit

Podcasts sind voll im Trend. Schaut man sich einmal um, erhält man schnell den Eindruck, dass es zu einer guten Prominenz heute einfach dazu gehört, auch seine private Seite über einen Podcast kundzutun. Dass dieses Format bei den Hörern so hohen Anklang findet, verwundert wenig. Schließlich kann so den Gesprächen interessanter Persönlichkeiten gelauscht werden, während man verschiedenen Tätigkeiten nachgeht. Dabei ist es auch ganz egal, ob einem der Sinn nach tiefgründigen Gesprächen, die zum Denken anregen, ist, oder ob es ein weniger ernstes Gespräch mit wenig Niveau sein soll.

In der Welt der Podcasts gibt es nichts, was es nicht gibt. So ziemlich jedes Thema wird abgedeckt. Außerdem wächst der Markt stetig an, sodass sich in den nächsten Jahren mit Sicherheit noch ganz neue interessante Formate auftun werden. Spätestens seit der Corona-Pandemie ist bewiesen, dass Podcasts durchaus auch einen sehr praktischen und ernsten Nutzen verfolgen können, der nicht bloß auf das Erreichen einer bestimmten Reichweite ausgelegt ist, sondern seinen Hörern einen echten Mehrwert bieten soll.